🌿 Green Culture Festival 2025

Gestern durfte ich Tag 1 des Green Culture Festivals in der beeindruckenden Location PACT auf dem Gelände des Weltkulturerbe Zollverein Essen erleben – ein echter Eyeopener, wie weit sich die Kulturbranche bereits in Richtung nachhaltige Transformation bewegt hat.

Organisiert und kuratiert von der Green Culture Anlaufstelle des Bundes, federführend von Jakob Silvester Bilabel, stand das Festival unter dem Motto: „Handabdruck – Wer wollen wir gewesen sein?“ Diese zentrale Frage ist u.a. inspiriert von Roger Willemsens unvollendeter Zukunftsrede „Wer wir waren“, in der er sich der Aufgabe widmete, unsere Gegenwart aus der Perspektive der Zukunft zu betrachten. Eine Idee, die auch Maja Göpel immer wieder als gedankliches Werkzeug nutzt, um gesellschaftliche Verantwortung greifbar zu machen. Wer wollen wir gewesen sein? – Diese Frage ist mehr als ein Motto. Sie ist ein Aufruf zum Handeln. Heute – gemeinsam.

Die Branche zeigt: Nachhaltigkeit in der Kultur ist konkret und gestaltbar

Im Zentrum des Festivals steht der Handabdruck – ein Konzept, das Wirkung statt Verzicht betont und das wir schon seit 2022 bei unseren Kunden umsetzen und kommunizieren (https://www.ecowoman.de/nachhaltige-nachrichten/swr3-new-pop-festival-mit-positiven-handabdruck-9890). Nicht nur weniger hinterlassen, sondern mehr bewirken. Durch konkrete Nachhaltigkeitsmaßnahmen, durch kollektive Intelligenz und kreative Strukturen.

Denn: Wer, wenn nicht die Kulturbranche, musste schon immer mit Ressourceneffizienz, Kreativität im Mangel und Kreislauffähigkeit beschäftigen? Und wer, wenn nicht sie, kann mit Transformation und Wandel umgehen? Kunst und Kultur waren stets Seismografen gesellschaftlicher Entwicklungen – jetzt werden sie aktive Mitgestalter:Innen der Zukunft.

Drei neue Tools und Plattformen die ich mir angeschaut habe:

  • Cooprog Music & Green Touring (ccoprog.eu) wurde im Rahmen der jazzahead! in Kooperation mit Zone Franche und ONDA entwickelt. Ein digitales Tool für ökologisch sinnvolle Tourplanung, mehr Gigs für Künstler:innen und bessere Vernetzung im Live-Musikmarkt. Veranstalter:innen aufgepasst: Weniger Aufwand, mehr Wirkung – durch neue Kollaborationen auf kleinen und großen Bühnen.
  • Maßnahmenkatalog „nachhaltig produzieren“ – eine Weiterentwicklung des BFDK ECO RIDERs, gemeinsam mit Akteur:innen der Darstellenden Künste und freien Musikensembles entwickelt.
    Ein interaktives Tool von der Szene für die Szene, das konkrete Nachhaltigkeitsmaßnahmen für den künstlerischen Alltag bietet – verständlich, praktisch und mit Community-Spirit. Noch in der Beta-Version: https://darstellende-kuenste.de/projekte/nachhaltig-produzieren
  • Greenstage & SAPA-Tool (Sustainability Assessment for the Performing Arts) – ein EU-Projekt, das Kulturbetriebe in ganz Europa bei der Umsetzung nachhaltiger Strategien unterstützt. Das SAPA-Tool hilft, Potenziale in den Bereichen Ökologie, Ökonomie, soziale Verantwortung sowie Kultur & Community sichtbar zu machen – und daraus konkrete Maßnahmen abzuleiten. Erste Praxisanwendungen zeigen: Es funktioniert. (Weitere Infos: https://www.greenstage.eu/en/sapa-tool)

„Ich könnte mir kaum eine passendere Location für das Green Culture Festival vorstellen als PACT Zollverein – ein Ort, der nicht nur EMAS-zertifiziert ist, sondern selbst ein starkes Zeichen für Wandel und Transformation setzt.“, so Stefan Hiltershaus in seinem Impulsvortrag. „Wer könnte besser veranschaulichen, wie sich die Natur heute Stück für Stück das Terrain zurückerobert, das über ein Jahrhundert lang als Sinnbild für industriellen Raubbau an der Umwelt galt? Dort, wo früher in 1.000 Metern Tiefe unter harter körperlicher Arbeit Kohle gefördert wurde, grasen heute friedlich Ziegen.“

Weitere Information und Programm unter: https://www.greenculture.info/green-culture-festival-2025