Berichtspflichten einfach erklärt: Die CSRD

Was ist die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)?

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ist eine zentrale EU-Regelung, die Unternehmen dazu verpflichtet, umfassende und standardisierte Berichte über ihre Nachhaltigkeitsleistungen zu erstellen. Diese Richtlinie markiert einen wichtigen Meilenstein in der europäischen Nachhaltigkeitsagenda und ersetzt die bisher geltende Non-Financial Reporting Directive (NFRD).

Warum wurde die CSRD eingeführt?

Die CSRD soll die Transparenz und Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeitsinformationen verbessern. Viele Unternehmen berichteten bisher nur rudimentär über ökologische und soziale Themen, was es schwierig machte, ihre tatsächlichen Auswirkungen und Bemühungen zu bewerten. Mit der CSRD möchte die EU sicherstellen, dass diese Berichte:

  • klar,
  • einheitlich und
  • nachprüfbar sind.

Dies fördert nicht nur das Vertrauen von Investoren und Konsumenten, sondern treibt auch den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft voran.

Für wen gilt die CSRD?

Die CSRD erweitert den Kreis der berichtspflichtigen Unternehmen erheblich. Während die NFRD hauptsächlich große Unternehmen abdeckte, betrifft die CSRD nun:

  1. Alle großen Unternehmen in der EU (unabhängig davon, ob sie börsennotiert sind).
  2. Kapitalmarktorientierte kleine und mittlere Unternehmen (KMU), jedoch mit einigen Erleichterungen.
  3. Nicht-EU-Unternehmen, wenn sie in der EU tätig sind und bestimmte Umsatzgrenzen überschreiten.

Was müssen Unternehmen berichten?

Unternehmen müssen im Rahmen der CSRD detaillierte Informationen zu Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen (ESG) offenlegen. Dazu gehören:

  • Umweltauswirkungen wie CO₂-Emissionen, Energieverbrauch und Ressourcenschonung.
  • Soziale Aspekte wie Arbeitnehmerrechte, Diversität und Gleichberechtigung.
  • Governance-Strukturen, einschließlich Anti-Korruption und ethischer Standards.

Ein zentrales Element der CSRD ist die doppelte Wesentlichkeit: Unternehmen müssen sowohl berichten, wie sie die Umwelt und Gesellschaft beeinflussen (Inside-out-Perspektive), als auch, wie Umwelt- und Sozialfaktoren ihre Geschäftstätigkeit beeinflussen (Outside-in-Perspektive).

Ab wann gilt die CSRD?

Die CSRD tritt gestaffelt in Kraft:

  • Ab 2024 für Unternehmen, die bereits unter die NFRD fallen (Bericht für das Geschäftsjahr 2024).
  • Ab 2025 für alle großen Unternehmen, die nicht unter die NFRD fallen.
  • Ab 2026 für kapitalmarktorientierte KMU.

Warum ist die CSRD wichtig?

Die CSRD stellt einen Paradigmenwechsel dar: Nachhaltigkeitsberichterstattung wird genauso wichtig wie die Finanzberichterstattung. Unternehmen werden nicht nur an ihrer finanziellen Performance gemessen, sondern auch an ihrem Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft. Für Investoren und Stakeholder wird die CSRD somit zu einem zentralen Instrument, um fundierte Entscheidungen zu treffen.

Wie können Unternehmen sich vorbereiten?

  1. Verstehen der Anforderungen: Unternehmen sollten sich frühzeitig mit den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) vertraut machen, die die konkreten Berichtsanforderungen definieren.
  2. Datenmanagement: Eine solide Infrastruktur zur Erfassung und Verarbeitung relevanter ESG-Daten ist entscheidend.
  3. Schulungen und Beratung: Die Komplexität der neuen Richtlinie erfordert oft externe Unterstützung, um sicherzustellen, dass die Anforderungen korrekt umgesetzt werden.
  4. Interne Abstimmung: Abteilungen wie Nachhaltigkeitsmanagement, Finanzen und Compliance müssen eng zusammenarbeiten.

Fazit

Die CSRD ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance: Unternehmen können durch transparente Berichte nicht nur regulatorische Anforderungen erfüllen, sondern auch ihr Engagement für Nachhaltigkeit unter Beweis stellen und langfristig Vertrauen bei Stakeholdern gewinnen.

In den kommenden Wochen werden wir in unserer Blogserie „Berichtspflichten einfach erklärt“ weitere wichtige Begriffe und Themen der CSRD und darüber hinaus beleuchten. Bleiben Sie dran!

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