Austausch über Bioökonomie und nachhaltige Energie mit Hans-Peter Behrens
Hans-Peter Behrens vom Bündnis 90/Die Grünen besucht Ulrike Stöckle in Baden-Baden zum Austausch über Bioökonomie und nachhaltige Energie
Hans-Peter Behrens, Landtagsabgeordneter der Grünen, besuchte kürzlich Ulrike Stöckle, Geschäftsführerin der Agentur für nachhaltige Kommunikation, in Baden-Baden. Bei dem Treffen diskutierten die beiden engagiert über Zukunftsthemen wie Bioökonomie, Energiegewinnung aus Biomasse sowie nachhaltige Textilproduktion.
In Baden-Württemberg gibt es bereits zahlreiche Anwendungsbeispiele für nachhaltige Technologien, insbesondere in der Textilbranche. Hier wird unter anderem Hanf als vielseitiger Rohstoff eingesetzt. Ein besonderes Highlight des Gesprächs war der Besuch des Tochterunternehmens der Agentur, der Maßmanufaktur Baden. Dort werden Maßhemden aus 100% Hanf in feinster Qualität hergestellt. Diese nachhaltigen Textilien sind ein hervorragendes Beispiel dafür, wie ökologische und ökonomische Ziele in Einklang gebracht werden können.
Darüber hinaus berichtete Frau Stöckle über innovative Projekte und Anwendungen, wie z.B. die Nutzung von Arundo Donax zur Energiegewinnung und industriellen Nutzung in Mauritius, ein innovatives Projekt, das sie persönlich seit einigen Jahren in vielfältiger Weise unterstützt. Der Austausch zwischen Hans Peter Behrens und Ulrike Stöckle unterstreicht die Bedeutung nachhaltiger Initiativen und Kooperationen für die Zukunft unseres Landes. Gemeinsam setzen sie ein starkes Zeichen für Innovation und Verantwortung im Einklang mit der Natur.
Energiegewinnung aus Arundo Donax
Arundo Donax, auch als Riesen-Chinaschilf bekannt, ist eine vielversprechende Energiepflanze, die sich ideal zur Biomasseproduktion eignet. Nach der Ernte wird die Pflanze pelletiert und kann wie Kohle als primäre Energiequelle in der Industrie genutzt werden. Dieser Prozess bietet eine umweltfreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen und trägt zur Reduktion von CO₂-Emissionen bei.
Arundo Donax wächst sehr schnell und benötigt nur geringe Pflege. Es gedeiht auf verschiedenen Bodenarten und ist resistent gegen viele Krankheiten und Schädlinge.
Die Pflanze kann jährlich geerntet werden, wobei sie eine hohe Biomasseproduktion erzielt. Nach der Ernte wird die Biomasse zerkleinert und getrocknet. Das getrocknete Material wird dann zu Pellets gepresst. Dieser Schritt erleichtert die Lagerung und den Transport und erhöht die Energiedichte des Materials.
Die Pellets werden in Biomassekraftwerken oder Industrieanlagen verbrannt, um Energie zu erzeugen. Dieser Prozess ähnelt der Verbrennung von Kohle, jedoch mit einer deutlich geringeren Umweltbelastung. Die bei der Verbrennung entstehende Wärme kann zur Stromerzeugung oder als Prozesswärme in der Industrie genutzt werden.
In Baden-Württemberg gibt es mehrere Initiativen und Projekte, die die Nutzung von Biomasse zur Energiegewinnung fördern. Einige davon haben auch Arundo Donax als Energiepflanze im Einsatz.
Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber:
In dieser Region wird aktiv an der Integration von Energiepflanzen in die lokale Energiewirtschaft gearbeitet. Es gibt Pilotprojekte, die den Anbau und die Nutzung von Arundo Donax untersuchen und optimieren.
Landkreis Ludwigsburg:
Hier gibt es Projekte zur Biomasseverwertung, bei denen verschiedene Energiepflanzen, einschließlich Arundo Donax, getestet werden. Diese Projekte zeigen, wie landwirtschaftliche Flächen effizient für die Energieproduktion genutzt werden können.
Energiepark Hahnennest:
Ein Vorzeigeprojekt in Baden-Württemberg, das verschiedene Formen der erneuerbaren Energien kombiniert. Neben Wind- und Solarenergie wird auch Biomasse aus regionalem Anbau genutzt. Arundo Donax spielt hier eine Rolle als nachhaltige Energiequelle.
Die Nutzung von Arundo Donax zur Energiegewinnung bietet eine vielversprechende Möglichkeit, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und gleichzeitig die regionale Wertschöpfung zu fördern. Die Beispiele in Baden-Württemberg zeigen, dass die Integration dieser Technologie in die bestehende Infrastruktur bereits erfolgreich umgesetzt wird.
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